Warum die Scherstabilität über die Leistungsfähigkeit eines Öls entscheidet
Die Scherstabilität beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Öls gegen mechanische Zerstörung seiner Molekülstruktur unter Scherbelastung – also wenn das Öl in engen Spalten oder zwischen bewegten Metallteilen hohen Kräften ausgesetzt ist. Eine hohe Scherstabilität bedeutet, dass das Öl seine Viskosität und damit seine Schmiereigenschaften auch bei intensiver Beanspruchung beibehält.
Relevanz in der Branche
In der Schmierstofftechnologie, insbesondere bei Motorölen, Hydraulikölen oder Getriebeölen, ist die Scherstabilität ein zentraler Qualitätsfaktor. Sie entscheidet darüber, ob ein Öl bei hohen Belastungen zuverlässig schützt oder ob es „abschert“ und dadurch an Schmierfähigkeit verliert. Gerade bei modernen Downsizing-Motoren, Hochdruckpumpen oder Getrieben mit feinen Toleranzen ist eine hohe Scherstabilität für den Langzeiteinsatz unerlässlich.
Was passiert bei zu geringer Scherstabilität?
Das Öl wird mechanisch abgebaut, seine Viskosität sinkt, und es kann keinen stabilen Schmierfilm mehr aufbauen. Das führt zu höherem Verschleiß und im Extremfall zu teuren Motorschäden oder Ausfällen in Hydrauliksystemen.
Wie wird die Scherstabilität gemessen?
Typisch ist der sogenannte Kegelrollenprüfstand nach ASTM D6278, bei dem das Öl über definierte Zyklen mechanisch beansprucht wird. Anschließend wird gemessen, wie stark die Viskosität abgenommen hat.
Ist ein höherer Viskositätsindex gleichbedeutend mit hoher Scherstabilität?
Nicht zwangsläufig. Der Viskositätsindex beschreibt die Temperaturabhängigkeit, während die Scherstabilität die mechanische Belastbarkeit betrifft. Beide Werte sind wichtig – aber unabhängig
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